Geschichte der Spital Apotheke
Projekt "Heiliggeistapotheke"
Am „Pfintztag nach Gregorientag“ (14. März) 1486 wurde zum ersten Male die Gründung einer Apotheke im Heiliggeistspital erwogen. Die Nürnberger Bürger Hans Gartner der Ältere, Sebald Schreyer und Hans Ingram sowie der Bamberger Bürger Hans Münzmeister hatten als Testamentsvollstrecker des zwei Jahre zuvor verstorbenen Nürnberger Bürgers Georg Keyper eine eigene Stiftung zur Bestallung eines Spitalarztes am Heiliggeistspital gebildet. Nach Vermehrung der eher bescheidenen Stiftungsmittel „in kunftigen zeiten“ war zudem die Anstellung eines Wundarztes vorgesehen, und bei weiterer günstiger Entwicklung der Stiftungsmasse sollte im Spital eine Apotheke mit einem eigenen Pharmazeuten eingerichtet werden. Dieser Hinweis auf ein Projekt „Heiliggeistapotheke“ kann mit Fug und Recht als älteste Nennung gedeutet werden, nicht jedoch – wie die Literatur seit dem Ende des 18. Jahrhunderts rezipiert als Datum ihrer Gründung. Denn hierzu waren Georg Keypers Testamentsvollstrecker 1486 finanziell Überhaupt nicht in der Lage.
1486
1497
Gutachten für eine pharmazeutische Anstalt
Bis 1497 konnte der Plan zur Errichtung einer Apotheke im Heiliggeistspital nicht realisiert werden. Jedoch wurde am 26. August dieses Jahres der Gedanke wieder aufgegriffen: Der Rat der Stadt ließ sich von Hans Berckmeyster, Apotheker beim Dominikanerkloster, als einem zuständigen Fachmann ein Gutachten erstellen, wie am besten eine pharmazeutische Anstalt im Heiliggeistspital einzurichten und zu besetzen sei.
Erste Indizes für die Aufnahme des Betriebs
1498
1609
Der Pharmazeut Georg Mayer
Privatisierung der Spitalapotheke
Derselbe Spitalpfleger Christoph Fürer verkaufte am 17. April 1635 dem damaligen Apotheker Georg Strauch alle in der Apotheke vorhandenen Materialien und Medikamente um 3228 Gulden 41/4 Kreuzer. Die Mobilien, Kessel und andere Geräte wurden Strauch nur leihweise überlassen. Diese Privatisierung der Spitalapotheke muss eng im Zusammenhang mit der finanziellen Notlage der Stadt Nürnberg in damaliger Zeit gesehen werden: Die Pressionen der schwedischen Einquartierung seit 1632 und die Verwicklung in die kriegerischen Ereignisse der Folgezeit belasteten die Stadt und den Stadtsäckel so stark, dass jede Summe willkommen war, um die finanzielle Not zu lindern.
1635
1856
Der Emskirchner Pharmazeut Carl Ludwig Ernst Eckart
Alleiniger Inhaber
Nach dem Ausscheiden Rosenhauers firmiert Carl Ludwig Eckart 1858 als alleiniger Inhaber.
1858
heute
Die fünfte Generation
Heute leitet die fünfte Generation jener aus Emskirchen stammenden Apothekerfamilie Eckart die Nürnberger Apotheke zum Heiligen Geist.